Zweite Ernte-Versuchsreihe – Siloernte in Stapelholm
Eine Silo-Ernte im November scheint aus landwirtschaftlicher Sicht ungewöhnlich, ist aber einer von vielen innovativen Versuchen der Klimafarm der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Das sechsköpfige Team rund um Projektleiterin Dr. Elena Zydek erprobt in den kommenden acht Jahren (bis 2031) verschiedene Möglichkeiten einer ökonomischen Bewirtschaftung von wiedervernässten Moorböden.
Diese Woche findet die zweite und letzte Siloernte für dieses Kalenderjahr statt. Im Projektgebiet Stapelholm bei Erfde im Kreis Schleswig-Flensburg startet das Klimafarm-Team eine weitere Ernte-Versuchsreihe, um Erntetechnik und Lagerung der Moorpflanzen zu erproben.
Um das Mahdgut von der Fläche zu ernten und damit auf der Klimafarm ein Silo aus luftdichter Folie anzulegen, kommen folgende Fahrzeuge in der Erntekette zum Einsatz: Häckselladeraupe, Bagger mit Greifschaufel, Schlepper mit Häckselguttransportwagen und Silowalzschlepper am Fahrsilo.
Mit dem Silieren wird die Ernte haltbar gemacht. Spannend wird es dann nach etwa sechs Wochen: Wie haben sich die Pflanzen durch den Prozess unter Luftabschluss verändert? Welche Produkte können dann gemeinsam mit Unternehmern daraus entwickelt werden?
Ein zweiter Versuch läuft parallel: Ein Teil der Ernte wird am Feldrand in einen Container verladen und dann zum Trocknen an eine Biogasanlage angeschlossen. Das Klimafarm-Team erhofft sich durch diese Versuche weitere wichtige Erkenntnisse rund um die Ernte-, Lagerung und Verwertung von Paludikulturen. Paludi ist die landwirtschaftliche Nutzung wiedervernässter Moore.
Der Erntezeitpunkt und die Erntetechnik weichen von der klassischen Bewirtschaftung von Grünland ab. Um so viele Erkenntnisse aus der landwirtschaftlichen Praxis auf wiedervernässten Böden wie möglich sammeln zu können, geht die Klimafarm neue und teilweise ungewohnte Wege.
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