Wiedervernässung - Sorgfältige Planung für erfolgreiche Maßnahmen

Bis 2031 werden im Projekt Klimafarm etwa 300 Hektar Stiftungsland in der Eider-Treene-Sorge-Niederung weiter vernässt und landwirtschaftlich genutzt. 100 Hektar wurden bereits vor Projektbeginn optimal vernässt. Oberstes Ziel ist eine zielgerichtete und sichere Vernässung, die die Nachbarflächen nicht beeinträchtigt. Damit alles glatt läuft, wird jede Vernässungsmaßnahme sorgfältig von uns geplant. Dabei kann die Stiftung auf jahrzehntelange Erfahrung ihres Moorteams zurückgreifen.

Moore vernässen

Emmission senken - Je nasser, desto besser

Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher, die es gibt. Aber nur wenn sie nass sind! Werden sie mit Drainagen und Gräben entwässert, kommt der Moorboden mit Luft in Kontakt und der gespeicherte Kohlenstoff wird als CO2 freigesetzt. Schlecht fürs Klima und der Boden sackt dabei immer weiter ab. Macht man die Moore wieder nass, stoppt das die CO2-Emission und nach einiger Zeit speichert das Moor sogar wieder aktiv CO2 aus der Atmosphäre. Zugleich entsteht ein wertvoller Lebensraum für angepasste Tiere und Pflanzen. 

Vernässungsmaßnahmen

Es werden Drainagen aufgespürt, entfernt und Gräben zugeschüttet. Auf diese Weise wird das Wasser zukünftig in der Fläche gehalten. Die Jahrzehnte lange Entwässerung wird gestoppt und die wasserbaulichen Maßnahmen verwandeln die Fläche Stück für Stück wieder in ein intaktes Niedermoor. Hier im Niedermoor sind die Maßnahmen zumeist deutlich einfacher und schneller als die Wiedervernässung in Hochmooren. Je nach Beschaffenheit und Größe der Projektfläche dauern unsere Moorbaustellen zwei bis vier Wochen. Nun geht es für Klima- und Artenschutz nach „trocken“ wieder in Richtung „nass“. Aber auch die Landwirtschaft wird davon profitieren. Die Projektflächen werden so vernässt, dass sie zur Ernte mit Spezialfahrzeugen befahrbar sind. Der Wasserstand darf im Jahresverlauf etwas schwanken und im Winter darf sich ruhig auch mal eine Blänke bilden.


Eckdaten Wiedervernässung

  • Ziel: den natürlichen Wasserhaushalt im Moor wiederherstellen
  • Baumaßnahmen: Gräben anstauen, Drainagen zurück bauen, Verwallungen anlegen, regulierbare Überläufe oder Teichmönche (Abläufe) einbauen
  • Analyse von Flächenentwässerung, Wasserflüsse, Wasserhaushalt
  • Analyse unbedingt schützenswerter Arten
  • Sorgfältige Planung, um eine Beeinträchtigung der Nachbarflächen auszuschließen
  • Anträge und Genehmigungsverfahren von Behörden
  • Einsatz von Spezialbaggern mit breiten Ketten, um ein Einsinken im Moor zu verhindern, die Grasnarbe zu schonen und den Boden möglichst wenig zu verdichten

Fragen? Ideen? Wir freuen uns auf'n Schnack!

Marie Bajohr
Projektmanagerin Landwirtschaft
04333 / 874 908 13
marie.bajohr@stiftungsland.de

Projektbestandteile

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