Umfangreiches Langzeitmonitoring: Kieler Forscher*innen haben Treibhausgase und Arten im Blick

Das Projekt Klimafarm wird wissenschaftlich von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel begleitet. Forscher*innen der Abteilung Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau messen dabei Emissionen von Treibhausgasen aus Moorböden unter den verschiedenen Bewirtschaftungsvarianten. Die Abteilung für Landschaftsökologie untersucht die Entwicklung der Vorkommen von Tier- und Pflanzenarten auf den vernässten und bewirtschafteten Projektflächen. Am Ende des Projektes werden die Forscher*innen aufzeigen, welche Effekte die Projektmaßnahmen auf Klimaschutz und Biodiversität haben. Außerdem soll mithilfe der Forschungsergebnisse ein Bewertungssystem für die Moore Schleswig-Holsteins entwickelt werden.


Biodiversitäts-Monitoring

Die Abteilung Landschaftsökologie untersucht die Auswirkungen der verschiedenen Vernässungs- und Managementvarianten auf die Biodiversität verschiedener Artengruppen. Im Fokus stehen dabei die Veränderungen des Pflanzenbestandes, der vorkommenden Schmetterlings-, Heuschrecken- und Laufkäferarten, sowie die Vogelarten, insbesondere der typischen Arten der Wiesenbrüter. Letzteres wird in enger Kooperation mit dem MOIN - Michael-Otto-Institut in Bergenhusen durchgeführt.

Eckdaten: Biodiversitätsmonitoring

  • 13 Projektgebiete mit je ausgewählten Untersuchungsflächen
  • Biodiversität vor Beginn der Maßnahmen: Erfassung einer Baseline
  • Kontinuierliche Veränderungen: erneute Erhebung alle 3 Jahre
  • Projektabschluss: Erhebung am Ende des Projektes
  • Bestimmen der funktionellen Diversität, als Erweiterung der Bewertung rein nach Artvorkommen
  • Wissenschaftliche Evaluierung der Effekte auf die verschiedenen Artgruppen: Ökosystemfunktionen und Ökosystemdienstleistungen jenseits der Klimaregulation

Zur Website der CAU, Landschaftsökologie (Institut für Natur- und Ressourcenschutz-Abteilung)

Treibhausgas-Monitoring (THG-Monitoring)

Grundlegende Fragestellung: Welche funktionalen Zusammenhänge gibt es zwischen Treibhausgas-Emissionen, Wasserstand und Bewirtschaftungsweise? Dafür werden die wichtigsten Steuergrößen der Emissionen gemessen. Das aktuelle Treibhausgas-Einsparpotential von Moorböden unter konventioneller landwirtschaftlicher Nutzung ergibt sich aus dem Vergleich der Treibhausgas-Emissionen von intensiv entwässerten und genutzten Moorflächen (Referenz) mit bereits vor längerer Zeit wiedervernässten Flächen mit „klimaoptimierten“ Wasserständen (ganzjährig nahe der Geländeoberkante, ohne Überstau im Sommer). 

Das Treibhausgas-Monitoring erfolgt an fünf verschiedenen Standorten, drei davon sind Projektflächen der Klimafarm. Verglichen werden dabei: 1. Wiedervernässung mit intensiver Vornutzung, 2. Wiedervernässung mit extensiver Vornutzung, 3. langjährig vernässte und artenreiche Naturschutzfläche, 4. und 5. sind zwei Intensivgrünlandflächen als Referenz. 
 

Messgerät „Eddy-Tower“

Die Treibhausgas-Emissionen messen fünf sogenannte Eddy-Kovarianz-Stationen. Durch die Eddy-Kovarianz-Methode kann der Treibhausgas-, Wasser- und Energieaustausch auf größerer räumlicher Skala von mehreren Hektar zeitlich hoch aufgelöst erfasst werden. Die nach Abschluss des Projektes für die untersuchten Standort- und Nutzungstypen identifizierten Emissions- und Steuerfaktoren können dann aufgrund der langjährigen Messreihen als besonders robust eingeordnet werden.

Eck- und Nutzungsdaten: Treibhausgasmessungen

Eckdaten:

  • Messung der Flüsse von CO2, CH4 und N2O an fünf Standorten
  • Einsatz der Eddy-Kovarianz-Technik und/oder von Haubenmessungen
  • Messung der wichtigsten Steuerfaktoren: Wasserstände, Bodenparameter (Temperatur, Feuchte, Nährstoffgehalte), Pflanzenwachstum- und Erträge, Nutzungsdaten
  • Kontinuierliche Datenaufbereitung und -analyse hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Treibhausgas-Flüssen und potentiellen Steuerfaktoren
  • Ermittlung der Treibhausgas-Jahresbilanzen und deren Entwicklung über die Zeit in Abhängigkeit von Moorhydrologie und -nutzung sowie Identifikation der wichtigsten Steuergrößen

Nutzungsdaten:

  • Kontinuierliche Datenaufbereitung und -analyse hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Treibhausgas-Flüssen und potentiellen Steuerfaktoren
  • Ermittlung der Treibhausgas-Jahresbilanzen und deren Entwicklung über die Zeit in Abhängigkeit von Moorhydrologie und -nutzung sowie Identifikation der wichtigsten Steuergrößen

 

Zur Website der CAU - Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau

 

Fragen? Ideen? Wir freuen uns auf'n Schnack!

Marie Bajohr
Projektmanagerin Landwirtschaft
04333 / 874 908 13
marie.bajohr@stiftungsland.de

Projektbestandteile

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