Zwei Spezial-Bagger machen Moor wieder nass

Am Rande des Tielener Moores bei Erfde soll wieder ein intaktes Niedermoor für Landwirtschaft und Klimaschutz entstehen.

Die Bagger-Schaufeln graben sich tief in den matschigen Moorboden. Heute ist eine weitere Moorbaustelle der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in Erfde – zwischen Rendsburg und Friedrichstadt – gestartet. Am Rand der Flächen beginnt die Suche der Raupen-Bagger nach den unterirdischen  Entwässerungsdrainagen. Die etwa 20 Hektar großen Niedermoorfläche soll für den Klimaschutz wieder nass gemacht und das Wasser zukünftig kontrolliert in der Fläche gehalten werden. Deshalb werden die Drainagen aufgespürt und gekappt. Im nächsten Schritt werden Gräben angestaut, niedrige Verwallungen gebaut und verstellbare Überläufe eingebaut. Die Entwässerung der Nachbarflächen wird auch nach der erfolgreichen Wiedervernässung der Stiftungsfläche weiterhin gewährleistet.

Nach Abschluss der Wiedervernässungs-Maßnahmen soll auch dieses Moor wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Ab dem kommenden Jahr wird die Stiftung mit ihrem Projekt Klimafarm auch auf dieser Fläche die Mahd von Moorbiomasse erproben. Der Mahdgut, ein Mix aus Pflanzen wie Seggen, Rohrglanzgras und Schilf, wird danach zum Rohstoff für stoffliche Produkte wie zum Beispiel Leichtbauplatten, Baumaterial oder als Grundlage für Dachbegrünung weiterverarbeitet.


Die etwa vier Wochen andauernden baulichen Maßnahmen verwandeln das Gebiet Stück für Stück wieder in ein intaktes Niedermoor. Oberstes Ziel ist dabei immer eine sorgfältig geplante, kontrollierte und sichere Vernässung.

Projektpartner ist die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Fördergeber ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

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